YouTube, Instagram, TikTok – in der digitalen Welt sieht das Leben mit Katzen oft makellos und unterhaltsam aus. Doch hinter den perfekt inszenierten Bildern und Videos versteckt sich häufig unsichtbares Leid. So manch Katzenhalter übernimmt falsche Eindrücke in den Alltag, oft zum Nachteil der eigenen Samtpfote. Es gibt aber auch verantwortungsvolle Accounts, die Katzenbesitzer inspirieren und unterstützen.
Text: Regina Röttgen
Eine Katze sitzt friedlich in der Küche, entspannt und völlig ahnungslos. Plötzlich legt ihr Besitzer heimlich eine Gurke hinter sie auf den Boden. Die Katze dreht sich um, sieht das grüne Gemüse, springt entsetzt in die Luft und rennt panisch davon. Im Video lachen die Menschen – schliesslich scheint die Szene komisch und sorgt für viele Klicks. Doch was auf den ersten Blick harmlos wirken mag, ist für die Katze alles andere als lustig. Die sogenannte Katzen-Gurken-Challenge ging damals viral. «Viele Menschen probierten es bei ihren eigenen Katzen aus, um ihre Reaktion zu filmen», erinnert sich Katrin Held, Verhaltens- und Ernährungsberaterin für Katzen von Katzengespraech.ch in Rottschwil, und kritisiert diesen Trend scharf. «Die Katzen reagieren auf die Gurke aus einem natürlichen Schutzinstinkt heraus, da sie die Form der Gurke als Gefahr interpretieren können, etwa als Schlange. Diese Art von Angst hervorzurufen, ist für die Tiere extrem stressig und keineswegs artgerecht.» Auch Katharina Aeschimann, dipl. tierpsychologische Beraterin I.E.T. von AnimalSoul.ch in Winterthur, warnt vor vermeintlich «witzigen» Bildern und Videos von Katzen bei «Stunts». «Diese Darstellung erweckt oft den Eindruck, als würden Katzen solche Situationen geniessen oder zumindest dulden.» Doch laut der Expertin ist dem meist nicht so.
Lesen Sie den ganzen Beitrag in der Ausgabe 1/25.