Türöffner zur Seele – Therapeuten mit Fell und Federn

Türöffner zur Seele – Therapeuten mit Fell und Federn

 

Katzen wecken Emotionen und Lebenslust. Sie sollen die Einsamkeit bei Alt und Jung vertreiben, demenzkranken Menschen neue Lebensqualität schenken oder verhaltensauffälligen Kindern helfen, Vertrauen aufzubauen. Für immer mehr Therapeuten sind Katzen und andere Tiere Brückenbauer zu ihren Patienten.

Schnurrende Katzen, pfeifende Wellensittiche, ein Riesenpudel, Meerschweinchen, Kaninchen und Goldfische – die Gemeinschaftspraxis Altamira in St. Gallen ist auch ein Kleintierzoo. Psychologin Elisabeth Frick Tanner und ihr Mann, Psychiater Robert Tanner-Frick, haben über zwanzig Jahre Erfahrung mit der sogenannten tiergestützten Psychotherapie (Animal-Assisted Therapy (AAT)). «Tiere sind Türöffner zur Seele», sagt Elisabeth Frick Tanner. «Sie bauen Ängste ab und ermöglichen uns den Zugang zu unseren Patienten.»

Besonders beeindruckend sei die Wirkung der Tiere bei mutistischen Kindern – Kindern, die das Sprechen verweigern. «Je mehr man sie zum Sprechen auffordert, desto mehr machen sie zu», weiss Frick Tanner. Mutismus, das beharrliche Nichtsprechen trotz physisch gesunder Sprech- und Hörfunktion, tritt mehrheitlich in Verbindung mit Sozialphobien auf. Im Jugend- und Erwachsenenalter geht das Schweigen häufig mit Depressionen einher. Umso wichtiger ist es, dass man die Krankheit früh behandelt.

Frick Tanner berichtet von einem mutistischen Jungen, der bei jeder Sitzung immer zuerst zu den beiden Therapiekatzen ging – und eines Tages plötzlich mit ihnen redete. «Für die Eltern war das ein überwältigendes Erlebnis», erinnert sich Frick Tanner. «Und ich fand endlich einen Zugang zu dem Jungen.»

 

Den vollständigen Beitrag können Sie im Katzen Magazin 1/16 lesen.

 

Hier können Sie den Artikel aus dem Magazin als PDF ansehen

geschrieben von:
Andreas Krebs

Andreas Krebs

Bevor er laufen konnte, beobachtete Andreas Krebs vor allem Schnecken, Käfer und Ameisen. Bald faszinierten ihn auch schnellere Tiere wie Katzen und Hunde. Heute ist er Journalist und schreibt vor allem Reportagen und Porträts über Themen aus den Bereichen Umwelt und Gesellschaft. So will er dem Leser die Wechselwirkung Mensch-Natur-Mensch bewusst machen. Ausserdem schreibt Andreas Krebs Biografien.

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