Anders als andere Raubtiere spielen Katzen mit der lebenden und auch der toten Beute. Was für uns grausig aussieht, ist für Katzen ganz normal. Warum sie das tun, darüber wird viel spekuliert.
Eine Idee aus den Reihen der Ernährungsprofis ist, dass die lebenden Tiere durch das Beutespiel noch Kot und Urin absetzen, den Mageninhalt leeren und die Raubtiere ihre Kost dadurch besser geniessen können. In der Verhaltensforschung wird vermutet, dass Katzen die Spannung abbauen müssen, die bei der Lauer auf ihre Beute aufgetreten ist, denn die Jagd selbst geht oft so schnell vorüber, dass die bereitgestellten Energien nicht vollständig genutzt wurden. Ältere Spekulationen erklären mit sogenannten Antrieben, dass Katzen ihre Beute zum Beispiel aktiv in ein Loch stecken, um dann den Antrieb «Beute aus einem Loch angeln» befriedigen zu können. Vermutlich stecken in all diesen Ideen wahre Inhalte, die wir zur Erklärung und zum Verständnis heranziehen können.
Vollständig geklärt ist immerhin, dass Jagdverhalten, Beutespiel und Nahrungsaufnahme nicht voneinander abhängig sind. Eine Katze geht nicht auf die Jagd, weil sie Hunger hat. Wenn das der Fall wäre, könnte sie schon zu sehr geschwächt sein für einen erfolgreichen Beutezug, denn nicht jede Jagd endet erfolgreich. Auch wird das Beutespiel durch grossen Hunger nicht überlagert. Katzen durchstreifen ihr Gebiet und beginnen mit der Jagd, wenn sich etwas anbietet. Sogenannte Angeborene Auslöse-Mechanismen (AAM) wecken das Interesse der Samtpfoten und kurbeln das Jagdverhalten ganz automatisch an. Leise knisternde, piepsende oder kratzende Geräusche, schnelle, ruckartige Bewegungen kleiner Objekte sowie kleine Objekte, die aus dem Blickfeld verschwinden, gehören zu den Reizen, die ins Beuteschema der Katze passen. Diese ziehen die Aufmerksamkeit der Stubentiger auf sich, ganz egal ob sie Hunger haben oder nicht. (…)
(Den ganzen Beitrag können Sie im „Katzen Magazin“ 2/16 lesen.)
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