Wie Katzen ihren Kopf durchsetzen – und wir parieren
Hunde haben Herrchen, Katzen haben Dosenöffner – ein Spruch mit einem Quäntchen Wahrheit. Denn meist bekommen Katzen das, was sie wollen, und nicht das, was Mensch will.
Text: Daniela Poschmann
Schwarz-weiss, etwas rundlich, mit einem festen Charakter. Das ist Puff, eine siebenjährige Katzendame. Wer ihr nicht gefällt, den versucht sie zu verjagen, und was sie nicht mag, das verschmäht sie – so auch ihr Wasser. So begann sie eines Tages, aus den Wasser-gläsern ihrer Zweibeiner zu trinken. Zuerst nur zaghaft, dann immer gieriger, bis es zur Normalität wurde. Stand mal kein Glas herum, maulte sie, bis Mensch parierte. Ihren eigenen Napf ignorierte sie gekonnt. Schliesslich enthielt dieser nur läppisches Leitungswasser und kein Markenwasser aus der Flasche. Das Resultat? Sie bekommt nun das Markenwasser direkt in ihren Napf. Leitungswasser ade. Da hat Puff ihr Frauchen aber geschickt manipuliert, oder?
«Nein», sagt Nadja Berger. Als Tierpsychologin hat sie sich auf Katzen spezialisiert und ist sich sicher: «Katzen manipulieren uns nicht bewusst, sie lernen nur sehr schnell.» Hätte der Mensch ihr dieses Verhalten nicht beigebracht, sie also nie an das Markenwasser herangelassen, hätte sie sich mit Leitungswasser begnügt. «Da der Mensch jedoch auf ihre Forderung eingegangen ist, hat die Katze sofort gelernt, dass sich das Maulen lohnt und sie mit unerwünschtem Verhalten zum Erfolg kommt.» Einfacher gesagt, als getan. Was hätte Mensch stattdessen tun sollen? Ohren auf Durchzug stellen und die Katze ignorieren!
Andere Büsis sind noch dreister und maulen erst gar nicht, sondern nehmen sich einfach, was sie möchten. Sprich: Sie stehlen. Sie bedienen sich frei an herumstehenden Speisen, mit Vorliebe an Fleisch und Butter. Oft verraten nur Pfotenabdrücke den heimlich agierenden Täter.
Lesen Sie den ganzen Beitrag in der Ausgabe 4/24.