Katzen und Kleinkinder

Der Weg zu einem eigenen Kind ist nicht immer einfach. Umso grösser ist natürlich die Freude, wenn es klappt und ein kleiner Mensch heranzuwachsen beginnt. Doch nicht nur für die werdenden Eltern beginnt damit ein neuer Lebensabschnitt, auch für die Stubentiger bedeutet diese Veränderung teils eine rechte Herausforderung.

 

Katzen, vor allem Wohnungskatzen, sind sensible Tiere, die sehr feinfühlig auf die Stimmung ihrer Besitzer und auf kleinste Veränderungen in ihrem Umfeld reagieren können. Besonders wenn es in ihrem routinierten Leben nur selten Veränderungen gibt, bedeutet menschlicher Nachwuchs eine grosse Umstellung. Ist die Schwangerschaft bestätigt, bleiben noch einige Monate Zeit, um die vierbeinigen Mitbewohner auf die neue Lebenssituation vorzubereiten.

 

Unerwünschte Anpassungsstrategien

Wenn sich das Umfeld plötzlich verändert, werden einige Katzen verunsichert. Manche Tiere ziehen sich einfach zurück und schauen sich alles aus einer gewissen Distanz an, bis wieder Ruhe einkehrt. Andere werden besonders anhänglich, drängen sich ihren Menschen auf und verlangen mehr Aufmerksamkeit. Aber nicht alle schaffen es, so unkompliziert mit den Veränderungen umzugehen.

Um der Verunsicherung entgegenzuwirken, nutzen einige Katzen arttypische Strategien. Nicht selten entstehen Unsauberkeit, Markierverhalten oder plötzliche Aggression, ausgelöst durch Spannungen zwischen den Zweibeinern oder durch Stress bei der Arbeit, den die Menschen mit nach Hause bringen. Die emotionalen Hochs und Tiefs bei dem Versuch schwanger zu werden und das plötzliche Glücksgefühl, wenn es endlich klappt, reichen bei einigen Katzen entsprechend aus, um ihre Verunsicherung mit wohlplatzierten Urinpfützen kundzutun.

Die Umgestaltung der Wohnung für das angedachte Kinderzimmer und weitere nötige Anschaffungen können dem noch einen draufsetzen und weiteres Markierverhalten provozieren. Aufgeschlossene Stubentiger sehen die neue Einrichtung dagegen als willkommene Abwechslung und funktionieren sie zu Katzenspielzeug oder zu neuen Ruheplätzen um. Diese müssen jedoch nach Einzug des Neulings geräumt werden, was zu Frust führen kann. Es macht daher durchaus Sinn, den vierbeinigen Mitbewohnern etwas entgegenzukommen, um erwünschtes Verhalten rechtzeitig zu fördern.

 

 

An Veränderungen heranführen

Spätestens, wenn das Neugeborene das Licht der Welt erblickt, verändert sich so einiges. Während die frischgebackene Mutter zuvor noch viel herumsass und zum Kuscheln zur Verfügung stand, ist sie nun ständig auf Achse. Auch wenn sie mal sitzt, ist sie nicht mehr frei verfügbar, denn dann wird das Neugeborene versorgt und der Stubentiger soll möglichst Abstand halten. Das komisch riechende Bündel, das sie mit sich trägt, gibt seltsame Geräusche von sich, die durchaus als Ruhestörung aufgefasst werden können. Räume, die zuvor frei zugänglich waren, sind plötzlich geschlossen. Katzen, die zuvor bei ihren Menschen im Bett geschlafen haben, bleibt dies nun möglicherweise verwehrt. (…)

 

Den vollständigen Beitrag können Sie im KM 1/18.

 

geschrieben von:
Katrin Schuster

Katrin Schuster

Katrin Schuster ist eine erfahrene Tierverhaltenstherapeutin. Seit ihrem 13. Lebensjahr engagiert sich die heute 34-Jährige aktiv für einen «realistischen» Tierschutz. Ihre Methoden beruhen auf ganzheitlichen Ansätzen. Neben der gesundheitlichen Abklärung bei Verhaltensauffälligkeiten liegen ihr die tiergerechte Haltung sowie der respektvolle und faire Umgang zwischen Tier und Mensch am Herzen. Katrin Schuster arbeitet mit Tierpsychologen, Fachtierärzten und Tierheilpraktikern eng zusammen. www.tierberatung-bodensee.com

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