«Mit Katzen muss man ja nicht so viel machen wie mit einem Hund.» Das ist ein verbreiteter Irrtum. Zugegeben, mit meiner Katze muss ich nicht mehrmals am Tag Gassi gehen. Aber beschäftigen muss ich meine Samtpfote schon. Dass sie einfach so neben mir ihr eigenes Ding macht und damit glücklich ist, funktioniert zumindest mit einer gesunden, aktiven Katze nicht – schon gar nicht dann, wenn sie viel Zeit in der Wohnung verbringt.
Text: Tatjana Mennig
Warum das so ist, wird deutlich, wenn wir uns den Alltag einer frei lebenden Katze anschauen. Zwar ruht und schläft sie etwa 16 Stunden am Tag. In ihrer wachen Zeit ist sie hingegen sehr aktiv: Sie läuft durch ihr Revier, kontrolliert die Markierungen anderer Katzen und setzt ihre eigenen. Über 24 Stunden verteilt, fängt sie acht bis 15 kleine Beutetiere: vorwiegend Mäuse, ausserdem Insekten, Spinnen, kleinere Echsen und Vögel. Das gelingt aber nicht bei jedem Versuch. Sie ist also jeden Tag über mehrere Stunden damit beschäftigt, ihr Revier zu sichern und ausreichend Beute zu finden. Dabei sichert sie stets die Umgebung, um sich bei Gefahr verstecken zu können.
Mit diesen Problemen muss sich eine Katze, die von uns umsorgt wird, nicht herumschlagen. Betrachten wir zum Vergleich das Leben einer Wohnungskatze: Sie kann völlig entspannt in den Tag hineinleben und wenn sie Hunger hat, schlendert sie einfach zum Napf. Sie benötigt maximal zehn Minuten am Tag für die «Futtersuche» – inklusive Fressen. Das Abschreiten der Reviergrenzen und das Erkunden entfällt. Gefahr, vor der man sich verstecken müsste, vielleicht in Form des Staubsaugers oder von Besuch, droht entweder nur selten oder gar nicht, wenn die betreffende Katze nicht ängstlich ist.
Lesen Sie den ganzen Beitrag in der Ausgabe 1/25.