Die faszinierende Welt der Katzenohren
Sie sind mehr als nur ein charmantes Detail im Profil unserer Samtpfoten: Katzenohren sind hochentwickelte akustische Instrumente. Sie fangen die leisesten Geräusche auf, orten präzise ihre Quellen, navigieren unsere Katzen sicher durch die Welt und unterstützen sie bei der Kommunikation.
Text: Regina Röttgen
Es ist ein windiger Sommerabend und das Rascheln der Baumkronen durchbricht die Stille des Hauses. Im Wohnzimmer, eingekuschelt in ein Kissen, liegt Kater Moritz. Plötzlich, ohne Vorwarnung, spitzt er die Ohren. Die Augen öffnen sich einen Spalt weit und mit einem geschmeidigen Sprung landet er auf dem Fensterbrett. Hatte er nicht eben noch tief und fest geschlummert? Doch sein Gehör hat ihn nicht getäuscht: Ein leises Scharren, kaum hörbar für das menschliche Ohr, hallt von draussen herein. In der Welt unserer Samtpfoten sind solche akustischen Signale tägliche Kost und weitaus bedeutender, als wir vielleicht annehmen.
Die unglaubliche Fähigkeit der Katzen, nicht nur Geräusche wahrzunehmen, sondern auch deren Ursprung exakt zu lokalisieren, ist wahrlich ein Wunder der Natur. Zudem scheinen sie in der Lage zu sein, Objekte allein durch die Geräusche, die sie machen, zu identifizieren. Das beobachtete zumindest Saho Takagi von der Kyoto Universität. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit fand Takagi heraus, dass Katzen ein signifikant höheres Interesse an Kisten zeigten, die beim Schütteln ein Geräusch von sich gaben, verglichen mit solchen, die still blieben. Diese Erkenntnisse bestätigen, dass Katzen dank ihres Hörsinns potenzielles Futter oder versteckte Gefahren erkennen, lange bevor diese sichtbar werden.
Die akustischen Fähigkeiten unserer Samtpfoten suchen in ihrer Komplexität und Effizienz ihresgleichen. Anatomisch gesehen ähneln die Ohren der Katzen zwar denen anderer Säugetiere, doch ihre Funktionsweise hebt sie deutlich von den Hörerlebnissen anderer ab.
Lesen Sie den ganzen Beitrag in der Ausgabe 4/24.