Eine haarige Angelegenheit: Fellwechsel
So schön der Frühlingsbeginn auch ist, für Katzenhalter ist er häufig eine Herausforderung, denn mit den länger werdenden Tagen beginnt bei den schnurrenden Mitbewohnern der Fellwechsel.
Das Fell unserer felinen Vierbeiner ähnelt einem Allwettermantel. Praktischerweise schützt es sie sowohl vor Nässe, Kälte als auch Hitze. Meist verlieren Katzen zwar ständig etwas von diesem felligen Mantel, zweimal im Jahr jedoch geht es richtig zur Sache: Im Herbst rüstet der Katzenorganismus auf und wechselt zum Winterfell mit seiner dichten, wärmenden Unterwolle. Im Frühling ist es andersherum. Nun wird das warme Winterfell überflüssig und somit abgeworfen. Bis an seine Stelle ein leichtes, kühlendes Sommerfell getreten sein wird, ist die Haarflut besonders intensiv.
Wann genau diese zwei Höhepunkte des Haarwechselzyklus stattfinden, ist genetisch festgelegt und, beeinflusst durch Tageslichtlänge sowie Temperatur, hormonell gesteuert. Studien zufolge macht es keinen Unterschied, ob die Katze ein Freigänger oder ein Stubentiger ist. Die Aktivität der Haarwurzeln ist in den Genen verankert: Ab Dezember wird sie geringer, bis sie im Januar ganz zum Erliegen kommt. Im April geht es dann erneut los. Danach erfolgt eine Periode höchster Aktivität, die zwei bis vier Monate dauern kann. Diese zyklische Aktivität setzt sich bis Dezember fort. Als Stimulus für Haarausfall und -nachwuchs dient nach heutigem Wissensstand der Lichteinfall.
Künstlichem Licht ausgesetzte Hauskatzen verlieren dabei über das Jahr hinweg mehr Haare als Katzen, die ihre Tage zum grossen Teil in der freien Natur verbringen. Besondere Bedeutung kommt beim Fellwechsel dem Hormon Melatonin zu, das auch als Schlafhormon bekannt ist. Im Winter ist der Melatoninspiegel im Organismus dauerhaft erhöht. Mit den länger werdenden Tagen wird die Melatoninbildung vom Körper verringert und das Haaren beginnt. Auch die Temperatur hat einen Einfluss auf die Dauer des Fellwechsels und die Dichte des Fells. (…)
Den vollständigen Beitrag können Sie in der Ausgabe 2/20 lesen.