Boreout-Syndrom: wenn Langeweile krank macht

Auch wenn einige Katzen Couch-Potatoes sind, gerade Hauskatzen leiden oft unter Langweilige. Die Workaholics und Input-Junkies unter den Fellnasen trifft es besonders hart. Bei Unterforderung sind Probleme vorprogrammiert. Es kann sogar zum Boreout kommen.

Langeweile kann auf Dauer krank machen. Das sogenannte Boreout-Syndrom definiert Katrin Held, Verhaltens- und Ernährungsberaterin für Katzen, folgendermassen. «Als Boreout-Syndrom bzw. Ausgelangweilt-Sein wird ein Zustand ausgesprochener Unterforderung im Arbeitsleben bezeichnet, der bislang eher in den Medien als im wissenschaftlichen Bereich unter dem Aspekt eines Krankheitsbildes diskutiert wird.» Held hat es am eigenen Leib erlebt. Erfolgreich im Finanzsektor tätig, hatte sie aufgrund der weltweiten Finanzkrise plötzlich nichts mehr zu tun. «Es ging von 100 auf null», erinnert sie sich. Das hatte Folgen. Held wurde extrem müde, fing an viel zu schlafen. «Dabei merkte ich aber nicht, dass mein Körper eigentlich bereits krank war», so die Expertin aus Rottschwil. Relativ zeitgleich kreierten Peter Werder und Philippe Rothlin den Begriff «Boreout-Syndrom». Für die Unternehmensberater besteht es aus drei in Wechselwirkung stehenden Faktoren: Unterforderung, Langeweile am Arbeitsplatz, und dadurch bedingt letztlich Desinteresse. Der langweilige Bruder des Burnout-Syndroms war geboren. Der angloamerikanische Begriff Burnout kam Anfang der 1970er-Jahre in den USA im Zusammenhang mit in Sozialberufen tätigen Personen auf. Als Konsequenz ihrer stressigen Arbeit fühlten sich Betroffene körperlich wie seelisch chronisch erschöpft, verloren an Einfühlungsvermögen und Leistungsfähigkeit. Es fehlte ihnen an Motivation; sie hatten das Gefühl ausgebrannt zu sein. Knapp ein halbes Jahrhundert später wurde das Burnout-Syndrom von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Krankheit anerkannt. Wissenschaftlich belegt ist es zum jetzigen Zeitpunkt ebenso wenig wie das Boreout-Syndrom. Studien gibt es zu beiden bislang keine. (…)

Den vollständigen Beitrag können Sie im Katzen Magazin 2/21 lesen.

geschrieben von:
Regina Röttgen

Regina Röttgen

Geduld gegenüber Tieren ist bei Regina Röttgen grenzenlos. Nach abgeschlossenem Philosophie- und Anglistikstudium hat sie, nach einer diagnostischen Odyssee für ihren Siamkater, die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin gemacht und eine türkische Heimtierzeitschrift verlegt. Sie lebt im Südwesten der Türkei mit ihrem türkischen Mann, zwei Söhnen, zwei Katzen, einem Rudel Hunde und Hühnern ausserhalb eines kleinen Dorfes. Dort arbeitet sie als freiberufliche Autorin und Redakteurin. Neun Katzen haben sie bisher durch ihr Leben begleitet.

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