Ungewöhnliche Tierfreundschaften

Nur dank der Fürsorge seiner Ziehmutter Lilo überlebte das verwaiste Katzenbaby Rosie. Heute sind Lilo, der Husky, und Rosie allerbeste Freunde. Forscher taten sich lange schwer damit, Tieren Freundschaft, Mitgefühl und Empathie zuzugestehen. Erst in den letzten Jahren fand ein Sinneswandel statt.

 

Das winzige, zerzauste Fellknäuel mit den tränenden Äuglein legt vertrauensvoll den kleinen Kopf an die grosse Hundeschnauze und kuschelt mit seiner «Ziehmutter» Lilo. Die Husky-Hündin bleibt ganz entspannt liegen, als Rosie tapsig ihren Rücken erklimmt und sich durch das weiche Hundefell wühlt. Später schlafen Rosie und Lilo eng aneinandergeschmiegt ein. Es ist eine rührende Szene, millionenfach angeklickt auf YouTube. Tausende folgen dem ungleichen Paar zudem auf Instagram. Neben unzähligen Videos und Fotostrecken gibt es inzwischen sogar ein Kinderbuch über das ungewöhnliche Mutter-Kind-Paar: «The Story of Lilo and Rosie».

 

Kätzchen Rosie ist etwa drei Wochen alt, als eine Arbeitskollegin der Schwestern Thi, Thoa und Tram Bui das verwaiste Jungtier im Frühling 2015 in der Nähe ihres Hauses in San José im US-Bundesstaat Kalifornien findet. Rosie geht es sehr schlecht, sie wirkt teilnahmslos und ist kaum ansprechbar. Trotz einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung ist nicht klar, ob das Kätzchen die erste Nacht überleben wird. Die drei Schwestern wagen ein Experiment: Sie lassen Rosie mit Lilo kuscheln. Doch Lilo ist als Mutter völlig unerfahren. Sie hatte nie Welpen und wird auch nie welche haben. Ob das gut geht?

 

Es geht gut – und zwar noch besser als erwartet. Die zwei Jahre alte Husky-Hündin schaltet sofort in den «Muttermodus», als sie Rosie das erste Mal sieht. Fortan umsorgt Lilo Rosie, als wäre sie ihr eigenes Baby, wäscht und putzt sie, regt so ihre Verdauung und ihren Kreislauf an. Sie wärmt ihr «Adoptivkind» und lässt es bei sich schlafen. Dank Lilo überlebt Rosie und gedeiht prächtig. Als Ziehmutter eines Katzenwelpen hat Hündin Lilo nicht nur ein Leben gerettet, sondern ganz selbstverständlich die Grenzlinien zwischen zwei Spezies überschritten. Ein kurioser Einzelfall? (….)

 

Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der Ausgabe 3/16.

 

geschrieben von:
Eveline Schneider-Kayasseh

Eveline Schneider-Kayasseh

Tiere bedeuteten Eveline Schneider Kayasseh schon in ihrer frühesten Kindheit enorm viel und gehören bis heute zu ihrem Alltag. Die studierte Juristin promovierte mit einer Dissertation zum Thema «Haftung bei Verletzung oder Tötung eines Tieres» und befasst sich neben ihrem Berufsleben in der Wissenschaft auch als freie Autorin vor allem mit den Themen Mensch-Tier-Beziehung, Tierrechte und Tierschutz aus einer schweizerischen und internationalen, historischen und aktuellen Perspektive.

Ihre Meinung interessiert uns – Kommentar schreiben


Name (erforderlich)

Webseite