Mogli hätte einen Platz im Guinnessbuch der Rekorde verdient: Die schwarzweisse Samtpfote ist die vielleicht am weitesten gereiste Katze der Welt, war bereits an einem der höchsten befahrbaren Gebirgspässe der Erde und hat das alles auf dem Motorrad gemeistert!
Es ist früh am Morgen – für eine Katze genau die richtige Zeit zum Jagen. Seit den Nachtstunden ist Mogli auf Pirsch. Ihr Territorium ändert sich fast täglich. Die Mischlingskatze lebt nicht in einem festen Domizil mit Garten, sondern ist mit «ihrem Menschen» Martin Klauka per Motorrad unterwegs. Übernachtet wird in Gästebetten à la Couchsurfing, günstigen Hotels oder eben im Zelt. Während Klauka alles für die Weiterfahrt vorbereitet, ruft er seine Prinzessin, wie er Mogli liebevoll nennt. Nach wenigen Minuten kommt Mogli mit einem «Miau» angerannt. Sie bekommt ihr Fahrtgeschirr angelegt, wird angeleint und aufs Motorrad gesetzt. Die Fahrt kann weitergehen!
Seit August 2017 befindet sich das ungewöhnliche Gespann auf der Reise: von Rosenheim über Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Montenegro, Albanien und Mazedonien nach Griechenland, die Türkei, den Iran und von dort aus mit der Fähre nach Dubai, von wo aus es zurück über den Iran bisher nach Pakistan, Nepal und Indien ging. Dort haben wir die beiden im Corona-Lockdown angetroffen.
Freiheit pur mit Stolpersteinen
Andauernd aufs Neue unbekannte Gegenden oder Wohnungen zu erkunden, gehört definitiv nicht zum Standardprogramm einer Katze. Mogli meistert diese Herausforderungen jedoch mit Bravour, denn das Biker-Team hat seine Routine. «Die beginnt damit, dass ich einen geeigneten Platz für uns beide aussuche. Er sollte Versteckmöglichkeiten und Aussichtsplätze bieten und nach Möglichkeit sollten keine Hunde oder Katzen ansässig sein», erzählt Martin Klauka. Handele es sich um ein Zimmer, dann müsse dort zumindest ein Schrank oder ein Bett Mogli als Versteck dienen. «Notfalls tut es aber auch eine kleine Höhle unter der Bettdecke.» Ausserdem freut sich das Gespann über einen Zugang nach draussen, damit Mogli nach Lust und Laune herausgehen kann. Gibt es keinen, heisst es für Klauka improvisieren. «Anfangs bin ich mit Mogli Gassi gegangen. Das ist aber alles andere als einfach, da sie nur geht, wenn sie sich auch wirklich sicher fühlt und es Sand zum Scharren gibt.» Nur einmal habe sie aus der Not heraus ins Waschbecken gemacht. Kurz vor der iranischen Grenze ging Klauka dann dazu über, einen Schuhkarton einfach mit Sand zu füllen und als Toilette im Zimmer aufzustellen. «Mittlerweile habe ich ein geeignetes Fass aus Plastik aufgeschnitten und daraus ein Katzenklo gemacht. Während der Fahrt schützt es gleichzeitig meinen Schlafsack vor Regen.» (…)
Die ganze Reportage finden Sie in der Ausgabe 4/20 des «Katzen Magazins».