Mobbing unter Katzen

Als Kind entfernte ich mich von den Menschen und suchte Zuflucht bei den Tieren im nahegelegenen Tierheim. «Tiere sind besser als Menschen» dachte ich damals als typisches Mobbingopfer in der Schule. Doch mit zunehmendem Wissensbeginn musste ich feststellen, dass Mobbing auch in der Tierwelt keine Seltenheit ist.

Mobbing ist gekennzeichnet durch wiederkehrende, einschüchternde und offensiv aggressive Handlungen von einem oder mehreren Individuen gegenüber einem schwächeren oder benachteiligten Artgenossen. Mir ist es jeweils wichtig zu verstehen, wie ein Verhalten entsteht und warum es aufrechterhalten wird, denn nur dann ist es möglich, modellierend einzugreifen. Wenn man den Verlauf bis hin zum Mobbing betrachtet, gibt es verschiedene Auslöser, die erste Handlungen solcher Art provozieren:

  • In einem Konflikt verliert ein Sozialpartner die Selbstbeherrschung und reagiert über. Das zweite Tier ist überrumpelt und geht in die Defensive. Dies geschieht bei Katzen häufig beim ersten Kennenlernen, wenn die Tiere zu schnell zusammengeführt werden.
  • Frustration fördert den Verlust der Selbstbeherrschung und kann eine umgerichtete Aggression begünstigen. Eine typische Situation im Katzenhaushalt wäre, dass das eine Büsi zusieht, wie eine Nachbarskatze am Fenster vorbeiläuft. Diese «Frechheit» steigert die Erregung des Beobachters, der Weg zur Ursache ist aber versperrt. So entlädt sich die Erregung in einer Attacke gegenüber dem nächstgelegenen Sozialpartner, der völlig überrumpelt wird.
  • Im Spiel zwischen zwei Sozialpartnern gewinnt einer die Oberhand und hängt im Rausch der Glückshormone fest. Dabei übersieht er die zunehmende Unsicherheit des Spielpartners, der mehr und mehr in die Defensive rutscht. Der Glücksrausch wirkt sich ungünstig auf die Selbstbeherrschung aus, das defensive Verhalten des Spielpartners frustriert den Gewinner und lässt diesen in die Offensive gehen. (…)

Den vollständigen Beitrag finden Sie im KM 2/21.

geschrieben von:
Katrin Schuster

Katrin Schuster

Katrin Schuster ist eine erfahrene Tierverhaltenstherapeutin. Seit ihrem 13. Lebensjahr engagiert sich die heute 34-Jährige aktiv für einen «realistischen» Tierschutz. Ihre Methoden beruhen auf ganzheitlichen Ansätzen. Neben der gesundheitlichen Abklärung bei Verhaltensauffälligkeiten liegen ihr die tiergerechte Haltung sowie der respektvolle und faire Umgang zwischen Tier und Mensch am Herzen. Katrin Schuster arbeitet mit Tierpsychologen, Fachtierärzten und Tierheilpraktikern eng zusammen. www.tierberatung-bodensee.com

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