Lebensraum Wohnzimmer – «Pimp me up»

Im letzten Artikel durfte ich Sie auf eine Gedankenreise einladen. Aus Sicht Ihrer Katze konnten Sie einen Streifzug durch Ihre Wohnung machen und die Wohnqualität für Ihren WG-Partner beurteilen. Vielleicht kamen Ihnen bereits Ideen, was Sie noch verbessern könnten, um den Bedürfnissen Ihres Stubentigers gerecht zu werden und so unerwünschtes Verhalten aufzufangen. Gerne trage ich dazu bei, Ihre Kreativität weiter anzuregen.

 

Viele Ideen sind dem belesenen Katzenhalter sicher schon lange bekannt, daher führe ich nur einzelne Aspekte näher aus. Lassen Sie sich von Ihrer Katze führen, probieren Sie aus und entdecken Sie gerne eigene Möglichkeiten, um die individuellen Wünsche Ihres Mitbewohners zu erfüllen. Nehmen Sie sich zudem ausreichend Zeit für Neuerungen und lassen Sie diese auch Ihrer Katze, um die Eindrücke zu verarbeiten.

Für die Gestaltung des Katzenreviers können Sie sich den Spruch von Paul Claudel zu Herzen nehmen: «Die Ordnung ist das Vergnügen der Vernunft, die Unordnung das Entzücken der Phantasie». Lautet Ihr Motto stattdessen «Ordnung ist das halbe Leben»? Dann lassen Sie Ihrer Katze einfach die andere Hälfte. Als wahre Genies beherrschen sie nämlich das Chaos.

 

Erkunden, entdecken, erbeuten, fressen

Der wandernde Futternapf und bewohnte Mauselöcher

  • Füttern Sie Ihr Büsi an wechselnden Stellen, in verschiedenen Räumen und unterschiedlichen Höhen.
  • Sind die neuen Futterstellen ausreichend bekannt, teilen Sie das Futter auf mehrere Portionen auf und bestücken immer nur einzelne dieser bekannten Orte.
  • Stecken Sie Trockenfutterbröckchen in kleine Nischen und sorgen Sie damit für wechselnd «bewohnte Mauselöcher» anstatt einen ständig gefüllten Napf bereitzustellen.
  • Wechseln Sie Fummelbretter oder -kisten, Futterspielzeuge und selbst gebastelte Futterpakete alle paar Tage ab, um Ihr Büsi immer wieder neu zu fordern.Fressen aus Langeweile ist damit deutlich erschwert, einfacher wird es dagegen, die Linie zu halten. Futtersuche erfordert Ausdauer, Geschick und Bewegung. Das hält den Minitiger fit und gesund. Lassen Sie Ihren Mitbewohner nicht verhungern, aber seien Sie auch nicht zu fürsorglich! Wenn die Tiere anfangs noch Mühe haben, sind sie möglicherweise auf Ihre Hilfe angewiesen, um das Prinzip zu verstehen. Verändern Sie kleinschrittig die Anforderungen, um trägen Tieren Zeit zu geben sich anzupassen. Ihr Tiger wird aber auch nicht verhungern, wenn er mal einen Tag weniger zu fressen bekommt als üblich. Hunger fördert den Mut auszuprobieren und ist ein kleiner Stressor, der durchaus als Aktivator eingesetzt werden kann.Kleine Tümpel, Brünnelli und tropfende Wasserhähne
  • Katzen suchen Wasserquellen nur selten explizit auf, wenn sie durstig sind. Physiologisch würden sie ihren Wasserbedarf über Beutetiere decken. (…)

 

Den vollständigen Beitrag können Sie in der Ausgabe 5/18 lesen.

geschrieben von:
Katrin Schuster

Katrin Schuster

Katrin Schuster ist eine erfahrene Tierverhaltenstherapeutin. Seit ihrem 13. Lebensjahr engagiert sich die heute 34-Jährige aktiv für einen «realistischen» Tierschutz. Ihre Methoden beruhen auf ganzheitlichen Ansätzen. Neben der gesundheitlichen Abklärung bei Verhaltensauffälligkeiten liegen ihr die tiergerechte Haltung sowie der respektvolle und faire Umgang zwischen Tier und Mensch am Herzen. Katrin Schuster arbeitet mit Tierpsychologen, Fachtierärzten und Tierheilpraktikern eng zusammen. www.tierberatung-bodensee.com

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