Lebensraum Wohnzimmer aus Sicht der Katze

Darf ich Sie auf eine kleine Gedankenreise einladen? Schlüpfen Sie einmal in den Körper Ihrer Katze und machen Sie aus dem Blickwinkel Ihres Stubentigers einen Streifzug durch Ihre Wohnung. Überlegen Sie sich, was Sie den ganzen Tag so tun, worauf Sie Lust hätten und welche Möglichkeiten hierzu gegeben wären oder fehlen würden. Was stresst Sie, wie gehen Sie damit um? Was macht Ihnen Spass und wo finden Sie Ruhe?

Berücksichtigen Sie hierfür die katzentypischen und individuellen Vorlieben Ihres Mitbewohners und achten Sie darauf, nicht zu viele menschliche Bedürfnisse hineinzuinterpretieren. Gerne helfe ich Ihnen, diese Bedürfnisse zu erkennen. Lassen Sie Ihre Kreativität walten, um vielleicht schon erste Ideen zu sammeln, wie Sie Ihrem Stubentiger entgegenkommen könnten. Hier und da finden Sie erste Vorschläge.

 

Wohngemeinschaft Katze-Mensch

Schon Wohngemeinschaften unter Menschen sind nicht immer leicht zu organisieren, ob es um zusammengewürfelte Personen geht, die sich aus Kostengründen eine Wohnung teilen, oder um eine gewachsene Familie. Jeder hat ganz individuelle, teils kulturelle, teils altersabhängige Bedürfnisse und Ansichten, wie das Zusammenleben funktionieren soll. Konflikte sind da unumgänglich und die Lösungssuche gestaltet sich nicht immer einfach.

Katzen und Menschen unterscheiden sich noch viel grundsätzlicher als Menschen untereinander. Nur in wenigen Aspekten überschneiden sich ihre Bedürfnisse. Eine Wohngemeinschaft, die für beide Seiten als optimal angesehen wird, ist daher nur mit grosser Kompromissbereitschaft möglich, besonders dann, wenn die Tiere ausschliesslich in der Wohnung gehalten werden und auf das Entgegenkommen ihres Menschen angewiesen sind.

Aufgrund der Domestikationsgeschichte von Hauskatzen sind diese sehr geübt darin, Kompromisse einzugehen und sich zurückzunehmen, doch nicht unbegrenzt. Werden die Anpassungsfähigkeiten der Stubentiger zu sehr ausgereizt, entstehen unerwünschte Anpassungsstrategien, die das Zusammenleben stark belasten können. Kommen Sie Ihrem WG-Partner weitmöglichst entgegen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass einmal der Haussegen schief hängt, nur weil eine Kleinigkeit «das Fass zum Überlaufen» gebracht hat. Sollte das dennoch einmal passieren, haben Sie es leichter, den Umstand wieder geradezurücken und die Harmonie wiederherzustellen.

Wer in der glücklichen Lage ist, seiner Katze Freigang anzubieten, erwartet natürlich, dass die Wohnung zum Kernrevier des Begleiters gehört. Schliesslich wollen wir ja auch etwas von unserem Büsi haben. Die Gestaltung der Wohnräume beeinflusst dabei massgeblich, wie häufig und gerne sich das kleine Raubtier drinnen aufhält und uns Gesellschaft leistet.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie im KM 4/18.

geschrieben von:
Katrin Schuster

Katrin Schuster

Katrin Schuster ist eine erfahrene Tierverhaltenstherapeutin. Seit ihrem 13. Lebensjahr engagiert sich die heute 34-Jährige aktiv für einen «realistischen» Tierschutz. Ihre Methoden beruhen auf ganzheitlichen Ansätzen. Neben der gesundheitlichen Abklärung bei Verhaltensauffälligkeiten liegen ihr die tiergerechte Haltung sowie der respektvolle und faire Umgang zwischen Tier und Mensch am Herzen. Katrin Schuster arbeitet mit Tierpsychologen, Fachtierärzten und Tierheilpraktikern eng zusammen. www.tierberatung-bodensee.com

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