Katzen aus zweiter Hand

Katzen eine zweite Chance auf ein perfektes Zuhause zu geben ist tierschützerisch wichtig und auch lobenswert. Der zeitliche Aufwand und die mögliche Problematik werden jedoch manchmal unterschätzt.

Rodeo und Taiyo hatten Glück. Die beiden Kater fanden ein tolles Zuhause in Zürich – und das, obwohl sie positiv auf Leukose getestet worden waren. Die Infektion mit dem ansteckenden felinen Leukämievirus hatte sie zu schwer vermittelbaren Tieren gemacht. Wann die unheilbare Krankheit ausbrechen wird, ist genauso unvorhersehbar wie die Zeit, die ihnen danach noch bleiben wird. Trotzdem konnte erst Rodeo und danach Taiyo zu den neuen Besitzern ziehen, die nach dem Tod ihrer Samtpfote auf der Suche nach einer Katze waren. Heute kuscheln die beiden Kater nebeneinander auf dem Sofa.

Viele Katzen wie Rodeo und Taiyo warten in Schweizer Tierheimen und Pflegestellen auf ein neues Daheim. Sie wurden ausgesetzt, in der Natur geboren, gefunden, liefen jemandem zu, waren verletzt oder krank. Manchmal entgingen sie nur knapp dem Tod durch Erschiessen oder Einschläfern. Manche waren einfach nicht mehr gewollt. Oftmals funktioniert die Eingewöhnung so gut wie bei Rodeo und Taiyo. Doch es gibt auch Halter, die Probleme mit ihrer Katze aus zweiter Hand haben. Katrin Held, Verhaltens- und Ernährungsberaterin für Katzen aus Rottenschwil, kennt die Problematik aus ihrer Praxis. «Ein Tier aus zweiter Hand braucht viel Zeit, sowohl vor als auch nach der Platzierung.» Generell wird bei der Anschaffung einer Katze der Zeitfaktor oft unterschätzt.

Matchmaking fürs Leben

Bei der Vermittlung versuchen Tierheime und Pflegestellen daher, die passende Katzen-Interessenten-Konstellation zu finden. «Bereits im Voraus versuchen wir eine Rückgabe möglichst zu vermeiden, indem wir so gut es geht gut abklären, ob das neue Zuhause passt», erläutert Mahena Haizmann, Geschäftsführerin des Katzenheim in Muttenz. Als Teil des Tierschutzbundes Basel bietet das Katzenheim zeitgleich bis zu 150 Katzen Platz. Da die meisten problemlos vermittelt werden, konnte das Katzenheim vergangenes Jahr 330 Katzen aufnehmen. Der Katzenauswahl geht ein ausführliches Kennenlernen und Informieren des Interessenten voraus. «Die Katze geben wir dann erst nach einer gewissen Bedenkzeit des Interessenten ab.» Ab und an ist ein Interessent zwangsläufig enttäuscht, weil er die von ihm ausgesuchte Katze nicht erhält, da die Umstände nicht passen.

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Lesen Sie den vollständigen Beitrag im KM 6/20.

geschrieben von:
Regina Röttgen

Regina Röttgen

Geduld gegenüber Tieren ist bei Regina Röttgen grenzenlos. Nach abgeschlossenem Philosophie- und Anglistikstudium hat sie, nach einer diagnostischen Odyssee für ihren Siamkater, die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin gemacht und eine türkische Heimtierzeitschrift verlegt. Sie lebt im Südwesten der Türkei mit ihrem türkischen Mann, zwei Söhnen, zwei Katzen, einem Rudel Hunde und Hühnern ausserhalb eines kleinen Dorfes. Dort arbeitet sie als freiberufliche Autorin und Redakteurin. Neun Katzen haben sie bisher durch ihr Leben begleitet.

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