Seit umfassende Impfprogramme dazu führten, dass viele tödliche Infektionskrankheiten für die Mehrheit keine reelle Gefahr mehr darstellen, macht sich Impfmüdigkeit nicht nur unter den Tierbesitzern breit. Impfgegner wittern schon länger Morgenluft und richten in ihrem Kampf gegen das Impfen den Fokus der Öffentlichkeit auf seltene, besonders aussergewöhnliche Nebenwirkungen. Sind Impfungen wirklich gefährlich und ist nicht zu impfen tatsächlich harmlos?
Text und Interview: Stefan Siegmann
Impfungen dienen der Vorbeugung von Infektionskrankheiten, die durch Viren und Bakterien hervorgerufen werden. Sie helfen die Ausbreitung zu begrenzen und Folgen abzumildern. Das ferne Ziel ist es, infektiöse Erkrankungen vollständig auszumerzen. Bei einigen hat man dieses Ziel auch erreicht, wie zum Beispiel bei den Pocken. Bei den Zoonosen ist die Schweiz immerhin seit 1999 tollwutfrei. Viele ansteckende Krankheiten sind auch unter den Menschen längst nicht mehr so verbreitet wie früher einmal.
Trifft in der Natur ein Erreger auf ein Tier oder einen Menschen, der noch keine entsprechende Immunabwehr aufgebaut hat, so wird der Organismus zunächst krank. Der Erreger befällt Zellen des Organismus. Während die Immunabwehr des Organismus damit beginnt, sich gegen den Erreger zu wehren, kann der Erreger auf weitere Organismen überspringen und sich so innerhalb einer Population (Herde/Bevölkerung) ausbreiten.
Bezwingt der Organismus ein Pathogen, so ist das Immunsystem für die Zukunft vorbereitet. Oft wird so eine lebenslange Immunität erworben. Wenn eine Population Immunität gegen ein Pathogen erworben hat, spricht man von Herdenimmunität. In der Natur überleben jedoch nur die stärksten Individuen eine Infektion. Schwache Organismen gehen dabei nicht selten zu Grunde. Mit Impfungen will man dieses «natürliche Gleichgewicht» zugunsten des Überlebens beeinflussen.
Der Vorwurf «Impfen macht krank!» ist prinzipiell korrekt, nur eben falsch verstanden. Durch eine Impfung wird das Immunsystem eines Organismus kontrolliert mit einem abgeschwächten Erreger konfrontiert und so auf eine mögliche Bedrohung vorbereitet – ohne eine schwere, möglicherweise sogar tödlich verlaufende Erkrankung auszulösen. Während ein unvorbereitetes Immunsystem mehrere Tage bis Wochen benötigt, um einen Erreger zu eliminieren, dauert dies bei einem vorbereiteten Immunsystem nur noch wenige Stunden.
Opfer der Impfmüdigkeit
Wohin Impfmüdigkeit und Ignoranz führen, wenn immer mehr Menschen sich in falscher Sicherheit wiegen und die Gefahren von Infektionskrankheiten herunterspielen, zeigen die Ereignisse der letzten Monate in den USA und Deutschland. Ausgehend von einem Vergnügungspark in Florida steckten sich innerhalb kürzester Zeit über 100 Personen mit den Masern an. Unabhängig davon kam es auch in der deutschen Hauptstadt erst kürzlich zu einem so massiven Masernausbruch, dass mehrere Schulen geschlossen werden mussten. Als tragisches erstes Opfer erlag ein kleines Kind der Maserninfektion. Es muss jedem klar sein dass «im Einklang mit der Natur» auch bedeutet, in Kauf zu nehmen, dass schwache Individuen an einfachen Infektionskrankheiten sterben können.
Lesen Sie den ganzen Artikel von Stefan Siegmann im Katzen Magazin 3/2015.
Arme Emma aber es klingt so, als he4ttest du dich metiltrweile gut erholt! Wir sind ne4chste Woche mit U4 und Impfung dran (geffchltes Gewicht des Kindes mindestens 7 kg