Katzen verbringen mehrere Stunden am Tag mit ihrer Fellpflege. Und dennoch brauchen unsere Samtpfoten, ob mit kurzem oder langem Haar, unsere Unterstützung bei der täglichen «Arbeit». Doch wie viel Pflege braucht es wirklich?
Text: Claudia Fornara
Ein glänzendes Fell ist ein Zeichen für Gesundheit. Die Reinlichkeit wird den Katzen bereits «in die Wiege gelegt». Jedes Kätzchen wird von seiner Mutter direkt nach der Geburt mit der Zunge geputzt. Dadurch erhält es auch gleich eine Stimulation für die ersten Atemzüge. Etwa nach drei Wochen beginnen die Kleinen bereits damit, sich selber zu putzen. Durch ihre erstaunliche Biegsamkeit erreichen die reinlichen Tiere mit ihrer Zunge fast jeden Körperteil. Für die Kopf- und Ohrenwäsche benutzen sie die befeuchteten Vorderpfoten. Gesellige Katzen putzen sich manchmal auch gegenseitig und vertiefen dabei ihre Freundschaft.
Die Haare der Katzen und ihre Aufgaben
Das Fell ist das grösste Organ der Katze, und es hat erstaunliche Fähigkeiten. Man kann es wie folgt unterscheiden: Der Haut am nächsten ist die Unterwolle. Diese Haare sind weich und fein und helfen dem Tier, seine Körperwärme zu halten. Die Grannenhaare sind die Isolationsschicht und schützen die Katze vor Kälte und Hitze. Sie sind etwas kräftiger als die Unterwolle und bilden die mittlere Fellschicht. Durch das Putzen werden Drüsen angeregt, die ein schützendes Sekret produzieren und so das Fell isolieren. Die Deckhaare – bei Langhaarkatzen können diese bis zu 13 cm lang werden – bilden die oberste Schicht. Sie schützen das Unterfell vor äusseren Einflüssen, halten es warm und trocken. Es sind die längsten und dicksten Haare des Katzenfells.
Die Vibrissen (Tasthaare) sind eine Art Sinnesorgan. Sie sind lang und steif. Man findet sie an der Oberlippe, über den Augen, am Kinn, an den Wangen und an den Gelenken der Vorderpfote. Katzen besitzen im Durchschnitt 24 Vibrissen, mit denen sie sich im Dunkeln orientieren und jagen können.
Die Fellpflege bei Hauskatzen
Ob Kurz- oder Langhaarkatze, Freigänger oder Wohnungstiger, wir finden ständig Haare unserer vierbeinigen Lieblinge auf dem Boden, dem Sofa oder an unserer Kleidung. Während man bei Freigängern eher einen Fellwechsel im Frühjahr wahrnehmen kann, verlieren Wohnungskatzen das ganze Jahr über Haare. Bei ihrer täglichen, sehr intensiven Fellpflege verschlucken sie unzählige Haare. Die unverdaulichen Haarballen (Bezoare) sammeln sich im Magen an und werden durch Erbrechen ausgeschieden. Dies ist ein natürlicher Vorgang. Einzelne Haare scheidet die Katze auch über den «herkömmlichen» Weg einfach wieder aus. Ein Haarballen wird erst dann zum Problem, wenn ihn die Katze nicht auswürgen kann. Es kann zu schlimmen Folgeerscheinungen im Magen-Darm-Trakt kommen. Insbesondere für Wohnungskatzen empfiehlt sich deshalb ein Topf mit Katzengras oder einer ungiftigen Alternative (siehe Artikel «Grüner Genuss für knabberfreudige Katzen» im KM 4/13) als Erbrechanimation bereitzustellen. Im Fachhandel sind zudem zahlreiche Snacks und Pasten erhältlich, die den natürlichen Abgang der Haare fördern.
Lesen Sie den ganzen Artikel von Claudia Fornara im Katzen Magazin 2/2015.